Nachhaltige Schifffahrt

 

Weltweit werden 11 Mrd. Tonnen Güter pro Jahr auf dem Schiff transportiert (pro Kopf sind das 1,5 Tonnen) und insgesamt 90% des Welthandels, in der EU werden 80% des Exports/ Imports und 50% des BIP per Schiff transportiert. 2019 wurden weltweit rund 210 Millionen Tonnen Schiffskraftstoff (IMO) verbraucht. Die damit verursachten Emissionen machen 2% der jährlichen Treibhausgasemissionen aus.

Für den Treibstoff gibt es kaum Alternativen, denn um große Lasten mittels Containerschiffen über lange Fahrtrouten transportieren zu können, sind ein geringes Eigengewicht und das Mitführen eines Energieträgers mit hoher Energiedichte nötig. Klimaneutrale Kraftstoffe müssen das bisher genutzte Schweröl langfristig ersetzen. Welche Kraftstoffe das sein werden, ist im Moment noch nicht klar. Methanol und Ammoniak sind derzeit die vielversprechendsten Kandidaten.

Aufgrund des starken internationalen Wettbewerbs in der Schifffahrt wurde dieser Sektor bisher von der Klimapolitik nur minimal reguliert. Die Internationale Schifffahrtsorganisation IMO hat sich dennoch zur Eindämmung der Emissionen entschlossen (50% CO2-Reduzierung bis 2050 im Vergleich zu 2008).

Die Europäische Union treibt die Dekarbonisierung der Schifffahrt mit der 2023 beschlossenen FuelEU Maritime-Verordnung voran.

Der MEW-Mitgliedsverband FPE (Fuel Power Energy) ist aktiv in der praktischen Anwendungsforschung, z.B. gemeinsam mit der TUHH, um Schiffskraftstoffe zu defossilisieren. Der MEW ist über seinen europäischen Dachverband UPEI an der Industrieallianz für erneuerbare Kraftstoffe in der Schiff- und Luftfahrt (RLCF) beteiligt.

Ansprechpartnerin
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Ulrike Tuchardt
Referentin Energiepolitik und Kommunikation
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