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„Wir werden alle Technologien nutzen müssen – auch alternative Kraftstoffe“

Unter dem Titel „Wie kommen wir auf den Klimaschutz-Zielpfad im Verkehr: Welche Rolle spielen alternative Kraftstoffe?“ diskutierten hochrangige Akteure vor über 130 anwesenden Gästen.

Auf Einladung der Verbände Mittelständische Energiewirtschaft Deutschland e.V. (MEW) und en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V. versammelten sich am 2. März 2023 über 130 interessierte Zuhörer im dbb forum Berlin. Sie erlebten einen aufregenden Abend, denn hochrangige Gäste aus der Politik und dem Verbandswesen beschäftigten sich in ihren Vorträgen und einer Paneldiskussion mit dem Thema „Wie kommen wir auf den Klimaschutz-Zielpfad im Verkehr: Welche Rolle spielen alternative Kraftstoffe?“

Die MEW-Vorstandsvorsitzende Dr. Uta Weiß stellte in ihrer einführenden Rede überzeugend die Probleme beim Erreichen der Klimaschutzziele im Verkehr dar. Es sei, so Weiß, „unbedingt notwendig, dass den Unternehmen und der Gesellschaft alle verfügbaren Möglichkeiten zum Erreichen der Klimaziele zur Verfügung gestellt werden“. Die einzelnen Antriebsarten dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, denn „auch die verschiedenen flüssigen Kraftstoffe werden zum Einsatz kommen müssen, wenn Deutschland im Verkehr klimaneutral werden möchte“, ergänzte Weiß.

Im Anschluss betrat Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, die Bühne. Luksic betonte, dass „wir alle Antriebsformen benötigen um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen und hierzu gehören eben auch alternative Kraftstoffe“. Der Staatssekretär forderte weiterhin „wahre Technologieoffenheit“. Außerdem lobte Luksic die Initiative verschiedener Verbände, die die Erlaubnis zum Einsatz von HVO in Reinform gefordert hatten. Diese hatte auch der MEW unterstützt.

Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, erklärte, „dass der Verkehrsbereich das Sorgenkind der Klimaschutzpolitik ist. Ohne Verkehrswende werden wir die Energiewende nicht schaffen.“ Der Grünen-Politiker unterstrich die Wichtigkeit von alternativen Kraftstoffen: „Wir werden alle Technologien nutzen müssen – auch alternative Kraftstoffe, die vor allem im Luft- und Schiffsverkehr gebraucht werden.“

In der nachfolgenden Podiumsdiskussion tauschte sich Hermann weiter zu der Thematik mit den Gästen Bernd Reuther, MdB (FDP), Martin Waldhausen, Leiter des Referats Klimaschutz, Land- und Forstwirtschaft und Biomasse im BMWK, und Benedikt Wirmer, Bereichsleiter Energie- und Klimapolitische Regulierung bei en2x, aus. Moderiert vom MEW-Geschäftsführer Dr. Hans Wenck entspann sich eine hochspannende Diskussion zum Thema des Abends.

Bernd Reuther, der auch verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und Obmann des Verkehrsausschusses ist, erklärte ebenfalls die Wichtigkeit von nachhaltigen Kraftstoffen beim Erreichen der Klimaschutzziele und zeigte direkt Anwendungsmöglichkeiten auf: „Mit einem batterieelektrischen Mähdrescher kommen Sie vielleicht bis zum Feld aber nicht mehr über das Feld und auch für unsere riesige Bestandsflotte werden wir alternative Kraftstoffe brauchen.“ Reuther beschrieb auch die Wichtigkeit von funktionierenden Fahrzeugen im Katastrophenfall: „Ich war neulich in meiner Heimat beim THW und die haben mir von ihrem Einsatz im Ahrtal erzählt. Mit reiner Elektromobilität kommen Sie da nicht weit.“

Winfried Hermann kritisierte den angekündigten delegierten Rechtsakt der EU, der das Verwenden von ohnehin entstehendem CO2 unnötig erschwert: „Kommt dieser Rechtsakt in dieser Form, ist das kein Anreiz, in der EU zu investieren.“ Außerdem unterstrich der Minister, dass Deutschland auch in Zukunft Energieimportland bleiben wird: „Deshalb müssen wir faire Energiepartnerschaften mit demokratischen Ländern aufbauen.“

Auch Referatsleiter Martin Waldhausen betonte, dass im Verkehr alle Optionen genutzt werden sollten. Rest- und Abfallstoffe seien hier sehr wichtig für zukünftige Biokraftstoffe. Wirmer von en2x stellte heraus, dass Deutschland und die EU im weltweiten Vergleich Gefahr laufen, den Anschluss zu verlieren. Wichtige Investoren würden sich aufgrund unklarer Regeln immer mehr in andere Teile der Welt orientieren.

Nach der Paneldiskussion hatten die Gäste vor Ort die Möglichkeit, ihre Fragen an die Diskutierenden zu stellen. Es entspann sich eine lebhafte und fachkundige Diskussion über die Rolle von alternativen Kraftstoffen in der Gegenwart und der Zukunft.

Die abschließenden Worte des Abends hatte der Hauptgeschäftsführer von en2x, Prof. Christian Küchen. Der Abend klang schließlich mit weiteren angeregten Gesprächen im Kreise der Gäste und Diskutanten aus.

 

Ansprechpartnerin
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Kathleen Kollewe
Managerin Energiepolitik und Kommunikation
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