Talking Energy – Mobilität zwischen Molekül und Megawatt
Am 3. Dezember fand in Berlin unsere Veranstaltung „Talking Energy – Mobilität zwischen Molekül und Megawatt“ statt – ein Abend, der erneut gezeigt hat, wie wichtig ein offener und praxisnaher Dialog über die Zukunft der Mobilität ist. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie der Weg zur Klimaneutralität tatsächlich gelingen kann und welche Technologien dabei realistische Beiträge leisten können.
Zu Gast waren hochkarätige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Industrie:
- Christian Hirte, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr, CDU
- Prof. Dr. Thomas Schwarz, Head of Global Government Affairs, AUDI AG
- Gero Schulze Isfort, Vorstandsmitglied VDA, Geschäftsführer KRONE
- Philipp Ellett, Manager Politics & Sustainability, ZF Group
- Thomas Johannsen, Geschäftsführer des MEW e.V.
- Moderation: Dr. Hans Wenck, Geschäftsführer MEW e.V.
Gemeinsam beleuchteten sie die Chancen und Grenzen verschiedener Energieträger – von Elektromobilität über flüssige erneuerbare Kraftstoffe bis hin zu Fragen der Infrastruktur und politischen Rahmenbedingungen.
Zentrale Themen des Abends
1. Klimaneutralität braucht vielfältige Lösungen
Die Diskussion machte deutlich, dass der Mobilitätssektor auf seinem Weg zur Klimaneutralität eine Kombination aus unterschiedlichen Technologien benötigt. Ein klarer Konsens: Weder Molekül noch Megawatt allein werden die Verkehrswende tragen, sondern das Zusammenspiel beider Ansätze.
2. Elektromobilität als effiziente Option – aber mit Herausforderungen
Die Elektromobilität wurde als wesentliche Zukunftstechnologie beschrieben. Gleichzeitig wurde betont, dass ihr Markthochlauf komplex bleibt:
- Aufbau und Akzeptanz der Ladeinfrastruktur
- Unsicherheiten bei Investitionen
- Internationale Abhängigkeiten bei der Wertschöpfung
3. Flüssige Energieträger bleiben enorm wichtige Bausteine
Flüssige erneuerbare Kraftstoffe wie HVO100 oder EFuels wurden als sofort einsetzbare Lösung hervorgehoben, insbesondere weil sie bestehende Fahrzeuge und Infrastruktur weiter nutzbar machen. In der Runde wurde diskutiert, wie solche Technologien zur Resilienz, Bezahlbarkeit und Technologieoffenheit beitragen können.
4. Politische Rahmenbedingungen als Schlüssel
Mehrfach wurde deutlich, dass für Investitionen und Innovationen verlässliche Rahmenbedingungen notwendig sind. Dazu gehören unter anderem:
- eine konsistente Steuer- und Förderlogik,
- ein klarer regulatorischer Kurs,
- und Planungssicherheit für die Industrie.
5. Gesellschaftliche Akzeptanz und Nutzerperspektive
Ein weiterer zentraler Punkt: Mobilität muss für die Menschen funktionieren. Technologie kann nur wirken, wenn sie vom Kunden angenommen wird – sei es beim Umstieg auf Elektromobilität oder beim Einsatz neuer Kraftstoffe.
Ein Abend voller Austausch und Perspektiven
Nach der Podiumsdiskussion nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, den Abend bei Gesprächen, Getränken und einem Blick über das nächtliche Berlin ausklingen zu lassen. Der offene Austausch zeigte einmal mehr, wie wertvoll Formate wie Talking Energy sind: Sie bringen Perspektiven zusammen, schaffen Raum für kritische Fragen und helfen, realistische Wege für die Energie- und Verkehrswende zu entwickeln.
Fazit
Die Diskussion hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Verkehrswende nur mit Technologievielfalt, Pragmatismus und enger Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gelingen kann. Die Herausforderungen bleiben groß – aber ebenso groß ist der Wille, Lösungen zu entwickeln, die klimafreundlich, wirtschaftlich tragfähig und alltagstauglich sind.
Wir danken allen Gästen und Teilnehmenden für einen intensiven, inspirierenden Abend und freuen uns auf die nächste Ausgabe von Talking Energy.