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Positionspapier des MEW zum Entwurf für die Weiterentwicklung der Nationalen Wasserstoffstrategie

Die bereits für das vergangene Jahr angekündigte Weiterentwicklung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) scheint endlich Formen anzunehmen. Nachdem bereits Ende letzten Jahres ein Referentenentwurf bekannt wurde, ist nun eine ressortabgestimmte Version des Papiers an die Öffentlichkeit gelangt. Für den April wird ein Kabinettsbeschluss erwartet. Der MEW kritisiert das schleppende Tempo der Bundesregierung. Angesichts der verschärften Klimaziele und des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wäre ein schnelleres Vorgehen dringend nötig gewesen. Außerdem brauchen die Unternehmen der Energiebranche dringend Investitionssicherheit, wenn der Umbau hin zu einer defossilisierten Wirtschaft gelingen soll.

Zusammenfassung:

  • Wasserstoffbedarf und Elektrolysekapazität werden richtigerweise erhöht. Es fehlen aber weiterhin klare und pragmatische Rahmenbedingungen und es gibt eine große Lücke in der Förderung.
  • Der steigende Importbedarf für Wasserstoff und dessen Derivate wurde erkannt. Nun bedarf es schnell einer technologieoffenen und geografisch breit gestreuten Importstrategie mit klaren Mengenzielen.
  • Der Infrastrukturausbau muss schleunigst angegangen werden. Hierbei sollten auch bestehende Tanklager mitgedacht werden, denn sie weisen vor allem für die Speicherung von flüssigen Wasserstoffderivaten enorme Vorteile auf.
  • Der starke Fokus der NWS auf die Systemdienlichkeit gefährdet die ausgeglichene Verteilung von Elektrolyseuren in der Bundesrepublik.
  • Der Einsatz von Wasserstoff sollte nicht für einzelne Teilsektoren oder Anwendungen ausgeschlossen werden. Vor allem im Verkehr und im Wärmesektor bieten Wasserstoff und dessen Folgeprodukte große Chancen zur Defossilisierung.
Ansprechpartner
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Benjamin Ost
Manager Energiepolitik und Kommunikation
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