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Der MEW gegrüßt die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie als wichtigen Baustein für den Hochlauf der deutschen Wasserstoffwirtschaft

Der MEW begrüßt die am 26. Juli 2023 vom Bundeskabinett beschlossene Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS). Auch wenn das Update viel zu lang auf sich warten ließ, sehen wir in der Fortschreibung der NWS insgesamt durchaus positive Signale für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. An vielen Stellen bleibt das Strategiepapier jedoch wenig konkret und nicht ambitioniert genug.

Die Anhebung des Zieles für die heimische Elektrolysekapazität bis zum Jahr 2030 möchte die Bundesregierung richtigerweise von bisher 5 GW auf mindestens 10 GW erhöhen. Sinnvollerweise wurde auch die Prognose für den Bedarf für Wasserstoff und dessen Derivate bis 2030 auf einen Rahmen von 95 bis 130 Terawattstunden (TWh) erhöht. Der Zeitrahmen beider Prognosen greift jedoch zu kurz. Unternehmen brauchen Investitionssicherheit über 2030 hinaus bis Mitte des Jahrhunderts, da anderenfalls notwendige Investitionen ausbleiben.

Außerdem wurde der steigende Importbedarf für Wasserstoff und dessen Derivate erkannt. Nun bedarf es schnell einer technologieoffenen und geografisch breit gestreuten Importstrategie mit klaren Mengenzielen. Die vom MEW lange geforderte Technologieoffenheit scheint sich zumindest ein bisschen durchzusetzen. Der Infrastrukturausbau muss nun jedoch schnellstmöglich angegangen werden. In diese Überlegungen sollten auch bestehende Tanklager einbezogen werden, denn sie weisen vor allem für die Speicherung von flüssigen Wasserstoffderivaten enorme Vorteile auf und können somit den Investitionsbedarf in Infrastrukturprojekte reduzieren. Darüber hinaus müssen freie und mittelständische Tankstellen bei Ausbau und Förderung der Infrastruktur mit einbezogen werden.  Ihnen kommt eine zentrale Rolle im Ausbau des Netzes, insbesondere für Nutzfahrzeuge, zu.

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Benjamin Ost
Manager Energiepolitik und Kommunikation
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