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Concawe, TU Freiberg/CAC und KIT: Können die Behauptungen von Transport & Environment zu E-Fuels nicht bestätigen

Die Stiftung Transport & Environment hatte in einer Pressemitteilung am 6. Dezember behauptet, E-Fuels seien nicht umweltfreundlicher als fossile Energieträger. Unterlegt hatte die Stiftung diese Behauptung mit einer IFPEN-Studie. Im Folgenden lesen Sie die Stellungnahme des MEW.

Der Bericht steht jedoch nicht im Einklang mit wissenschaftlichen Daten über die Emissionen von E-Fuels. E-Fuels bestechen gerade durch ihre geringe Umweltwirkung, sprich geringe Feinstaub-, NOx- und keine SOx-Emissionen. Der MEW sieht sich in seiner Sichtweise durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Chemieanlagenbau Chemnitz (CAC) und Concawe bestätigt. Es sieht fast so aus als interpretiere Transport & Environment Fakten absichtlich falsch, um Stimmung gegen E-Fuels zu machen.

Concawe hat sich in einem Artikel zu den Behauptungen von Transport & Environment über E-Fuels geäußert: Nach gründlicher Durchsicht des wissenschaftlichen und technischen Inhalts der Berichte wäre demnach eine neutralere Analyse und Interpretation angebracht gewesen wären.

Auch die Daten aus praktischen Messungen, die CAC an der TU Bergakademie Freiberg vorliegen, sagen etwas anderes aus. Hier liegen sie bei rund zwei Millionen Partikel pro Kubikmeter. Fossile Kraftstoffe kommen im Vergleich mindestens auf das Drei- bis Vierfache. Immer wieder weisen Experten und Praktiker darauf hin, dass die Ergebnisse bei E-Fuels sogar weit unter der Euro-7-Norm liegen.

Nach den Studien des KIT und der wissenschaftlichen Gesellschaft für Kraftfahrzeugtechnik und Motorenbau sind diese Berechnungen sogar irrelevant, weil die klassischen unerwünschten Emissionen wie HC, Ruß, Partikel und NOx bei synthetischen Kraftstoffen als quasi nicht vorhanden angesehen werden können. So wäre beispielsweise am legendären Hotspot Stuttgarter Neckartor bei einer ausschließlich modernen Flotte der Beitrag an der Straße noch bei circa ein Mikrogramm Partikel pro Kubikmeter. Zum Vergleich: In einer Wohnung sind 20 bis 40 Mikrogramm pro Kubikmeter als Mittelwert vorzufinden, die allerdings nicht aus dem Verkehr stammen.

Kleiner Nachtrag: Interessanterweise sind im Vergleich auch elektrische Motoren nicht so emissionsneutral wie viele meinen. Die CO2-Mehremissionen elektrischer Verbraucher (jedes Gerät, das elektrischen Strom verbraucht) sind in Deutschland ca. zwei Mal höher als berechnet: Für „Feinschmecker“ hat das KIT das hier nochmal erklärt. Und beim Feinstaub durch Reifen- und Bremsabrieb von E-Autos sind die Partikel vor allem kleiner – was für die Lunge problematischer ist.

Der MEW ist der festen Überzeugung, dass wir sowohl in Deutschland als auch in der EU nur mit einem Mix aus Technologien die 2030-Ziele schaffen können. Das muss das Ziel sein. Ein Bashing von Technologien hat hier keinen Platz, dafür steht zu viel auf dem Spiel!

Ansprechpartnerin
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Kathleen Kollewe
Managerin Energiepolitik und Kommunikation
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